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Bei der Arbeit

Da wir manchmal den Eindruck haben, dass der eine oder andere Leser eine Arbeitsstelle auf einem Lebenshof mit 24-Stunden-Tierkuscheleien verwechselt, widmen wir das heutige Video ganz der Routinearbeit auf Butenland und haben so quasi ein Video zu unserer Stellenausschreibung gedreht.

Es geht los mit Indira, die demonstriert, womit man auf so einer Stelle gut die Hälfte seiner Zeit verbringt, sie mistet nämlich die Ställe aus. Da die tierischen Herrschaften noch immer nicht begriffen haben, wie man ein Dixie-Klo benutzt, haben wir gar keins zur Verfügung gestellt und müssen deshalb mehrmals täglich die großen Geschäfte wegräumen. Jan gibt derweil mit dem Trecker den Lieferservice für die Rinder, während Karin die Ballen auswickelt und servierfertig macht. Übrigens mit einer Kniescheibenfraktur, die sie sich im letzten Sommer zugezogen hat, als Herbstzeit beim Aufrichten auf ihr Bein gefallen ist. Mal sehen, wann da ein Zeitfenster für einen Arztbesuch entsteht, bis dahin erledigt unsere Powerfrau die Tagesarbeit halt mit nur einer Kniescheibe.

An dieser Stelle wird hoffentlich auch etwas verdeutlicht, wieso wir in der Ausschreibung Hunde ausgeschlossen haben. Hier wimmelt es von freilaufenden Großtieren, gleichzeitig haben wir regen Verkehr mit Landwirtschaftsmaschinen. Sicherlich muss da nicht jeder Hund freudig zwischenspringen und seine Grenze testen, aber leider könnte er das. Und solange wir das nicht ausschließen können, vermeiden wir lieber von vorneherein Verletzungen bei Tieren und konzentrieren uns direkt auf hundelose Menschen. Es ist geradezu absurd, uns das als ausgelebte Hundeablehnung vorzuwerfen.

Weiter geht´s mit Indira, die den gesammelten Mist zum Haufen trägt, auf dem übrigens entgegen der voreiligen Volksmundvermutung Pavarotti nur sehr selten bis gar nicht seine Konzerte abhält. Dann gibt es Lunch für die Pferde, bei denen auch gleich die Hufe ausgekratzt werden. Schon geht es ab in den Hühnerstall, wo auch jede Menge Heimwerkerqualitäten schwer gefragt sind.

Trotz aller Routinearbeit waren Indira und Emily noch nicht ganz ausgelastet und haben deshalb eine Heuraufe auf Minischweinhöhe für Winfried und Eberhard gebastelt. Da hat sich Emily eine kleine Pause mit Rosa Mariechen mehr als verdient, denn danach wartet auch schon die Abendarbeit.

Die beginnt, wer hätte es gedacht, wieder mit Ausmisten. Diesmal führen wir euch die technischere Seite dieser Beschäftigung vor, bei der Karin im Hoftrac sitzt (hoffentlich mit dem gesunden Knie an der Bremse), während Indira den Mist in die Schaufel befördert. Dann kommt auch schon Jan mit dem Einstreugerät und schmeißt in den Ställen eine Lokalrunde Strohmehl. Hier endet dann das Video, obwohl wir nur einen groben Überblick unseres Alltags geliefert haben.

Da unter unserem Bewerbungsthread gewisse Vermutungen aufkamen, betonen wir auch gerne, dass alle Beteiligten mehrmals und auf freiwilliger Basis gelacht haben, wir wie gewohnt eine tolle Stimmung im Team hatten und auch heute niemand mit Waffengewalt zum Bleiben gezwungen wurde. Im Gegenteil ist Emily eine ehemalige Mitarbeiterin, die spontan bis Ende März wiedergekommen ist, um uns zu helfen. Das hätte sie bestimmt nicht getan, wenn diese Arbeit nicht ziemlich erfüllend wäre, sofern man sie aus der richtigen Pro-Tier-Perspektive betrachtet und nicht als reines Streichelzooangebot wahrnimmt.

Hof Butenland ist ein Lebenshof für sogenannte Nutztiere, aber auch Haustiere, die vor der Schlachtung, dem Hungertod oder aus schlimmer Vernachlässigung gerettet werden konnten. Die Tiere, die hier leben, brauchen keinen Nutzen mehr zu erfüllen, sondern können das tun, wofür sie auf der Welt sind: leben.

Hof Butenland is a farmed animal sanctuary. We rescue and provide lifelong care for animals that have been saved from slaughter, neglect, exploitation and abuse. Hof Butenland is their lifetime home now.

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