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Auf geht´s in die große Freiheit

Eigentlich wollten wir unsere Neuzugänge Trude und Bo heute noch im abgetrennten Offenstall lassen, weil wir durch unseren Stand auf der “Hand in Hand für Tierrechte”-Veranstaltung in Hamburg unterbesetzt sind. Da haben wir die Rechnung aber ohne die Zwei gemacht, denn kurzerhand wurde in KUHler Eigenregie der Auszug geplant, indem unsere Holzraufe systematisch zerlegt wurde. Als wir heute morgen die Bescherung gesehen haben, wollte es natürlich keiner von den Unschuldsrindern gewesen sein. Dennoch war klar, dass wir keinen Tag länger mit der Zusammenführung warten konnten.

Also haben wir den beiden heute vormittag die Stalltür geöffnet und los ging die Butenländer Antwort auf alte “Western von gestern”-Episoden. Der einzige Grund, warum die zünftige Saloonprügelei nicht ausgeartet ist, war Hof-Sheriff Puschek. Der hat mutig “Wütender Pekinesen-Satellit” gespielt, schwirrte dementsprechend um die Großmäuler herum und verteilte klare Ansagen. Ganz im Ernst ist es unglaublich, wieviel Respekt manche Rinder inzwischen vor unserem Vampirgraf haben. Der zeigt sich halt nur schwer beeindruckt, wenn ein Huhn, eine Gans oder andere Bestien dieser Art vor ihm auftauchen. So ein kleines Rind, das ihn nur locker um das Fünffache überragt, sieht er nicht mal als Herausforderung an.

Aber der Reihe nach: Das Video enthält fast einen ganzen Tagesablauf, ihr seht Szenen vom Vormittag bis zum Abend. Die Hauptdarstellerinnen sind dabei wie nicht anders zu erwarten die zwei Raubtiere in Kuhkörpern Chaya und Trude. Überraschenderweise übernimmt aber Dani den Erstkontakt und setzt die erste Marke bei Trude, während Bo bei Leevke zum Hardcore-Flirt ansetzt. Schnell gibt es aber auch das erste Duell Chaya vs. Trude, das die Zebu-Kuh souverän gewinnt, so dass Chaya erstmal Verstärkung holt.

Die restliche Herde beobachtet das Ganze aber lieber genau wie wir Menschen aus sicherer Entfernung, denn ungefährlich ist so eine Vergesellschaftung nun wirklich nicht. Danach führen Chaya und Trude auch die ersten Waffen ins Feld und bewerfen sich mit Sand. Es folgt eine Szene, in der man gut den Größenunterschied zwischen Trude und unserem Schmuseochsen Fiete sieht.

Dann gibt es die nächste Überraschung, denn sogar Lillja wird kurz zum Möchtegern-Stier und legt sich gleich mit beiden Neuzugängen an. Diese Konfrontation hat aber ein Happy End, denn am Ende des Vormittags liegen Trude und Lillja schon zusammen und erste vorsichtige Zungenküsse werden ausgetauscht.

Am Nachmittag rumst es dann aber schon wieder, selbstverständlich ausgelöst von Chaya, die sich auf ihre Dreckschmeiß-Kompetenzen besinnt. Wie erwähnt war das auch der Kampf des Tages, wobei wir bisher nicht sagen können, ob Trude oder doch unsere Rambokuh gewonnen hat. Da wird es wohl noch einige nonverbale Diskussionen geben, bis Trude ihren sicherlich recht hohen Rang in der Hierarchie akzeptieren wird.

Überhaupt merkt man sofort bei dieser Zusammenführung, dass sowohl Trude als auch Bo die Freiheit schon gewohnt sind und ein entsprechendes Selbstbewusstsein getankt haben. Da gibt es nicht den Hauch vom sonstigen Staunen über die noch nie gesehenen Weiden oder die Verunsicherung bei ungewohnten Windstößen, über Sonnenschein oder auch Artgenossen. Trude und Bo kennen das Herdenleben und führten auch seit jeher eine selbstbestimmte Existenz, das werden auch die restlichen Butenländer bei den nun anstehenden Herdenplatzverhandlungen merken. Sicher wird diese Vergesellschaftung auch erst in ein paar Tagen vollständig abgeschlossen sein, aber trotzdem ist ein guter Anfang gemacht. Wobei wir uns sowieso nie Sorgen über das Gegenteil gemacht haben. Dafür sind Rinder einfach viel zu soziale Tiere, von denen jeder Mensch gerade in Sachen Gruppendynamik und Gesellschaftsfrieden noch zig Lektionen lernen kann.

Übrigens muss sich kein Neuleser Sorgen um Puschek machen. Wie oben erwähnt hat sich dieser Hund schon ziemlich viel Respekt verschafft und die Herde kennt ihn auch inzwischen. Da kann er ruhig seine große Klappe riskieren, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Die kommen höchstens in Form eines Anschnaubens, gefährlich wird es für ihn aber nie werden.

Hof Butenland ist ein Lebenshof für sogenannte Nutztiere, aber auch Haustiere, die vor der Schlachtung, dem Hungertod oder aus schlimmer Vernachlässigung gerettet werden konnten. Die Tiere, die hier leben, brauchen keinen Nutzen mehr zu erfüllen, sondern können das tun, wofür sie auf der Welt sind: leben.

Hof Butenland is a farmed animal sanctuary. We rescue and provide lifelong care for animals that have been saved from slaughter, neglect, exploitation and abuse. Hof Butenland is their lifetime home now.

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